2022 - Das Jahr beginnt und Jan hat wortwörtlich die Schnapsidee einen Kastenwagen zu kaufen, auszubauen und dann mit unserem eigenen Wohnmobil Richtung Norwegen zu fahren. Ohne wirklichen Plan, geschweige denn Ahnung. Nur mit dem Ziel innerhalb von zwei Wochen so weit in den Norden zu fahren, wie es nur geht, stand schnell fest, dass wir am 12.05.2022 einen alten Fiat Ducato aus dem Jahr 2008 kauften.
Ganz nach dem Motto: Einfach mal machen!
Jetzt ging es darum den Wagen in ein Wohnmobil umzubauen und einen Ort zu schaffen, in dem man zu viert zusammen wohnen und reisen kann. Angefangen mit Rostbeseitigung und dem Ausbau der Bodenplatte, sowie der Holzbalken an der Seite.
Erstes Problem war eine defekte und ziemlich schwere Hebebühne an der Rückseite des Wagens.
Wir haben uns vorgenommen das Ding binnen eines Tages abzumontieren und den richtigen Ausbau zu starten. Aus dem Tag, wurden aber schnell vier Tage, da die fest gerosteten Schrauben an der Unterseite der Karosserie und der ungünstige Arbeitsplatz unter dem Auto die Arbeit deutlich erschwerten.
Mithilfe von Hubwagen und Kran konnten wir dann nach mehreren Stunden die 6 Schrauben per Hand lösen.
Nach der Hebebühne ging es dann mit den Seitenfenstern weiter, um später dann die Isolierung zu zuschneiden
und um die Fenster an die Seitenwände zu kleben.
Von innen werden die Fenster mit einem Holzrahmen verschraubt und befestigt,
von außen dann natürlich verdichtet.
Der nächste Schritt war dann die weitere Vorbereitung für das Verkleben der Isolierung und des Bodenbaus.
Doch, wie schon beschrieben, hatten wir keinen wirklichen Plan. Das einzige, was wir brauchten, waren mindestens vier Sitzplätze, wir hatten nur drei Stück dazu gekauft, einen Kühlschrank, Stauraum und eine Liegefläche.
Die künftige Planung des Innenraums darf bei einem selbstausgebauten Wohnmobil natürlich nicht zu kurz kommen.
Wir hatten also noch die Herausforderung einen weiteren Sitz zu organisieren, der auch vom TÜV abgenommen wird. Außerdem brauchten wir auch eine Wohnmobilzulassung.
Rostbekämpfung
Seitenfenster
Isolierung
Sitzreinigung
Als nächstes ging es an den Innenausbau und die Verkleidung der Seitenwände mit einem Jutestoff und lasierten Holzbalken. Die alte Bodenplatte wurde aufgearbeitet und auf die Holzlamellen geschraubt. Danach wurden die Radkästen mit einem Holzrahmen umrahmt, der zeitgleich als Auflagefläche für das Lattenrost dient. So konnten wir den Kofferraum vom Wohnraum trennen.
Nachdem alles befestigt worden war, ging es an einen Schwerlastauszug, welcher durch die Bodenplatte mit Stahlschrauben an die Fahrzeugkarosserie geschraubt wurde.
Auch das Problem mit den fehlenden Sitzplätzen konnten wir lösen. Wir ließen hier in Viersen glücklicher Weise noch zwei weitere Sitze im Innenraum einbauen, welche erstaunlich preiswert waren und keine Komplikationen mit dem TUV oder dem Einbau machten. Nun konnten wir endlich den restlichen Boden isolieren und die Bodenplatte befestigen. Als nächster Schritt wurde dann der PVC-Boden verlegt.
Im Wohnraum brauchten wir ebenfalls Stauraum für Klamotten. Da entschieden wir uns für einfache Ikea-Schränke. Ein Kühlschrank durfte natürlich auch nicht fehlen...dieser passte haargenau zwischen die Weiße Kommode und das Bettgestell.
Mit eigenem Nummernschild und Zulassung als Camper!! konnten wir am 09.09.2022 endlich vollbepackt in Richtung Norden starten!
Am 09.September.2022 ging es los. Um 04:00 Uhr trafen wir uns in Süchteln mit unserem schon am Vortag halbwegs beladenem Wagen und verabschiedeten uns von den Familien.
Erster Stop sollte Kopenhagen werden, wo wir die erste Nacht blieben und uns spontan die Baumkletter-Weltmeisterschaft anschauten.
In Kopenhagen bekamen wir ebenfalls ein Ticket, weil wir 3 Minuten zu lange "unbezahlt" auf einem Parkplatz standen 🙁
København
Am 10.September ging es dann weiter nach Schweden. Über die bekannte Øresundbrücke. Abends am selben Tag sollten wir dann in Oslo bei unserer deutschen Freundin Jasmin ankommen.
Unser erster Morgen ist von einer Abkühlung im Oslofjord, mehreren Schnittverletzungen und einem ersten Besuch der modernen Innenstadt, sowie der schönen Vororten geprägt.
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In Aurlandsvangen angekommen, noch voller Freude über unsere erste Elchsichtung, schlagen wir zum ersten Mal unser Vorzelt auf. Wegen des starken Regens in der Nacht, ist es im Zelt trockener, als im Wagen. So mussten wir am nächsten Morgen zum nächsten Baumarkt fahren und Silikon für unser Dachfenster kaufen.
Nächster Halt war Bergen. Eine kleine Stadtbesichtigung, um danach auf die Inseln Øygarden westlich von Bergen zu fahren, die uns von Jasmins Gastvater Hakon zu dieser Jahreszeit empfohlen wurden. Frei campen darf man natürlich überall.
Am nächsten Tag, den 14.September brachen wir, nach unserem täglichen Frühstück mit frischem Kaffee und Müsli (manchmal auch Rührei oder Brot) wieder auf, um durch Bergen zurück nach Årdal zu reisen, wo wir am Årdalfjorden die Nacht verbrachten.
Dort angekommen stellten wir wieder den Van ab und bereiteten alles für Abendessen vor.
Das bedeutet: Fische fangen! und Filetieren!
Am 15.September fuhren wir weiter, unser Ziel war der Geirangerfjord etwa 250km oder 7 Stunden entspannt fahren. Dieser Teil zwischen Lom und Geiranger war für mich im Nachhinein das schönste Stück der gesamten Reise. Entlang am türkisen Fluss Otta, mit Blick auf einen abgerundeten Berg, versehen von roten Bäumen und kleinen Sandstrände, fühlte man sich so, als würde man jeden Moment von einem Elch oder einem Braunbär überfallen werden. Highlight waren auch die Blaubeersträucher am Flussufer. Schaut einfach selbst...
Ankunft in Geiranger
Weiter ging es entlang vieler atemberaubender Wasserfälle und Flüsse zur Atlantic Ocean Road
Wir können euch aber sagen, dass bei der Jahreszeit im verregneten Norwegen ein Scheibenwischer sehr nützlich ist. Unserer fiel nämlich komplett aus...
Also waren wir gezwungen die Fahrt erstmal mit stillgelegten Scheibenwischern und schlechter Sicht fortzuführen. Nicht ganz einfach bei den schmalen Bergpässen
Wir mussten also auf schnellstem Weg nach Trondheim, verbrachten aber trotzdem noch eine Nacht auf der Atlantic Road
Das morgendliche Angeln darf natürlich auch nicht fehlen 🙂
Gemeinsam waren wir also zunächst auf der Suche nach einem Camping Platz auf dem wir erstmal das Wochenende verbringen konnten, um dann Montag in der Früh die Suche nach einer Werkstatt und einem alten Ersatzteil eines italienischen Wagens von 2008 (Scheibenwischermotor) fort zusetzen. Die zehn Schrotthändler und Autohändler in der Umgebung von Trondheim hatten aber leider nicht das seltene passende Ersatzteil für unseren Fiat. Wir wurden von Werkstatt zu Werkstatt geleitet und statteten jeder einen Besuch ab. Doch vergebens...
Das bedeutete also: Viel warten, wandern, angeln, trinken, warten, kochen...Aber auch mal ganz schön mal für ein paar Tage nicht nur mit dem Auto zufahren
Leider unscharf, aber wunderschön
Dann endlich hatten wir Ihn...durch großes Glück und zahlreiche Telefonate fanden wir jemanden, der uns einen passenden Scheibenwischermotor verkaufen konnte. Jetzt musste er nur noch mithilfe eines kleinen einfachen Schaukastens, mehr braucht man dafür nicht, auf einem Parkplatz eines Einkaufszentrums ausgewechselt werden. Nach knapp zwei Stunden Arbeit war alles getan und wir konnten weiter in Richtung Norden aufbrechen. Dazu natürlich das passende Wetter, um den neuen Scheibenwischer auszuprobieren...
Hier sollte der verrückteste Stellplatz der Reise sein. Eine im auf einer kleinen Insel endeten Straße direkt am Europäischen Nordmeer.
Der Weg bis hierhin ergab weitere Elchsichtungen, sowie wundervolles Licht der untergehenden Sonne
Wir waren mittlerweile so nördlich, dass das Lichtspektale am Himmel immer intensiver wurde, so auch an unserem Standort am Meer...
Ein letztes mal brachen wir Richtung Norden auf und fuhren nach Holm. Wir beendeten unsere Jagd, soweit es geht in den Norden zu fahren mit einem selbstgefischten Fisch überm Lagerfeuer und Polarlichtern.
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